Melissa Holstein, Hanami, Installation, Mannheim 2021, Kunststoff (Voile), Bäume (Platanen), 10 x 10 x 4 m

Ist die Monatsblutung ein Geschenk der Natur oder eine offene Wunde in der Gesellschaft? „HANAMI“, die Baumumhüllungsaktion und -installation der Künstlerin Melissa Holstein spielt mit Fragen wie diesen. HANAMI thematisiert auf poetische Weise Aspekte der Menstruation.

Melissa Holstein, Hanami 2021, Skizze

In Japan kommen Menschen zum Fest der Kirschblüte unter dem Bäumen zusammen. Die Installation HANAMI hingegen, spielt mit Abgrenzung. Von rotem Stoff umhüllt, schafft die Künstlerin einen Schutzraum um eine Gruppe von Stadtbäumen, zwischen Baumspiegel und Blätterdach.

Die dünne Linie zwischen Scham und Kultur wird sichtbar und greifbar. Verletzlich ist die durchscheinende und filigrane Stoffumhüllung. Sind unsere Mitmenschen in der Lage, etwas rätselhaftes und fragiles zu respektieren? Können sie Schönheit darin bemerken oder fühlen sie sich irritiert, gar provoziert?

Clip: Melissa Holstein

HANAMI ist ein Statement für Menstruierende. Der temporäre und fragile Raum um die Stämme stellt sich inmitten des quirligen Kiez´ der Mannheimer Neckarstadt im Frühjahr 2021 für zwei Wochen jenen Fragen und Risiken in seiner Verletzlichkeit und lädt in seiner vergänglichen Schönheit zum Innehalten ein. Das Werk bleibt bis zuletzt von Vandalismus weitgehend verschont.

Die Installation HANAMI entstand im Rahmen des BodyLeaks Festival for Female Empowerment & Interconnection, in Kooperation mit Zeitraumexit. Großer Dank an Kate Weyerer (Festival-Leitung), Torsten Mitsch (Sicherheit und technische Unterstützung), Alexander Maisenhelder (Koordination), Lisa Petersen (Produktion), Bahner Baumpflege, Stoffhaus Kepper, Benji Jerija (Dokumentationsfilm) und anonyme andere.

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